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H2ready - Die Wasserstoffinitiative

Mit der Verkündung der Wasserstoffstrategie hat die Deutsche Bundesregierung im Juni 2020 eine neue Ära bei der Verwendung alternativer Energieträger eingeläutet. Die zentrale Rolle hierbei spielt die Verwendung von sog. grünem Wasserstoff als Game Changer in der Energiewirtschaft.

Für uns als etablierter Systemhersteller rund um die Energieversorgung und als innovativer Vorreiter in der Branche, stellt es eine Selbstverständlichkeit dar, hierbei mit voran zu gehen.

Die Schuck Group hat sich bereits auf diesen Megatrend eingestimmt und frühzeitig mit der Weiter- und Neuentwicklung ihrer Produkte begonnen.

Wir haben dazu mit dem verantwortlichen Produktmanager Robert Barthle gesprochen..

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Was ist Wasserstoff?

Wasserstoff (H2) ist ein brennbares Gas, welches durch Elektrolyse mit elektrischem Strom aus Wasser CO2-neutral gewonnen werden kann. Es ist also kein Primärenergieträger wie Kohle, Öl oder Gas, sondern muss künstlich erzeugt werden.

Wird hierbei grüner Strom verwendet, entsteht klimaneutraler grüner Wasserstoff – ein wichtiger zukünftiger Energieträger.

Bei der Verbrennung von Wasserstoff oder der Nutzung in einer Brennstoffzelle entsteht ebenfalls kein CO2, sondern Wasser.

Warum ist gerade Wasserstoff als zukünftiger Energieträger interessant?

Da Wasserstoff ein Gas ist, kann es ähnlich wie Erdgas transportiert und gespeichert werden. Die Infrastruktur ist vorhanden und kann durch geringe Anpassungen verwendet werden. Im Gegensatz zum relativ umweltfreundlichen Erdgas kann Wasserstoff jedoch völlig CO2 neutral sein.

Wasserstoff kann große Energiemengen sektorenübergreifend für Verkehr, Wärme, Industrie und Stromerzeugung bereitstellen und so die Sektorenkopplung ermöglichen.

Diese Eigenschaften machen Wasserstoff zu einem unverzichtbaren Energieträger für eine erfolgreiche Energiewende.

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Wasserstoff als Speicher?

Für eine sichere Versorgung muss Energie gespeichert werden. Wenn die volatile Erzeugung von erneuerbarem Strom den aktuellen Bedarf nicht decken kann, muss zusätzlich Energie aus einem Speicher zur Verfügung stehen.

Modernste Batteriespeicher könnten hierfür maximal wenige Minuten bis Stunden überbrücken. Für eine sichere Energieversorgung reicht dies bei Weitem aber nicht aus.

Besonders kritisch ist hierbei die „Dunkelflaute“. Die Dunkelflaute tritt alle paar Jahre auf und dauert mehrere Tage bis wenige Wochen. In dieser Zeit - in der Regel im Winter, wenn wenig Sonne scheint, kaum Wind weht und der Energiebedarf besonders hoch ist - kommen konventionelle Stromspeicher (Batterie, Pumpspeicher…) schnell an ihre Grenzen.

In Untertagespeichern für Wasserstoff stehen dagegen gigantische saisonale Speicherkapazitäten zur Verfügung.

In kritischen Phasen kann der über das Jahr regenerativ hergestellte und eingespeicherte Wasserstoff zurück verstromt oder direkt genutzt werden und so den Energiebedarf über viele Wochen decken und die Versorgungssicherheit aufrecht halten.

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Wie kann Wasserstoff für den Energietransport genutzt werden?

Da in Deutschland bereits ein weitestgehend flächendeckendes Netz für Erdgas besteht, in dem auch große Transportleitungen von Nord nach Süd und von Ost nach West sowie in viele Haushalte bestehen, kann dezentral erzeugter Wasserstoff (z.B. Offshore in der Nordsee) bereits heute in die energiehungrigen Gebiete im Süden und Westen Deutschlands transportiert werden.

Neue Stromtrassen, hohe Kosten dafür, Bürgerinitiativen dagegen, Umweltbeeinträchtigungen und lange Umsetzungszeiten können vermieden werden, wenn die vorhandene Erdgasinfrastruktur für den Transport von erneuerbaren Energien in Form von Wasserstoff genutzt wird. Auch der Import von Energie aus wind- oder sonnenreichen Regionen der Erde ist mit Wasserstoff sicherzustellen.

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Wie weit ist Schuck?

Um die Pariser Klimaziele (COP21) zu erreichen muss schnell gehandelt werden. Bauteile, die heute im Netz verbaut werden, haben eine erwartete Nutzungsdauer von mindestens 50 Jahren. Der Einstieg in die Wasserstoffwirtschafft als Ablösung für fossile Energieträger muss aber viel früher, bereits in den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts, in signifikantem Maßstab erfolgen, um COP21 nicht zu verfehlen. Bauteile, die heute ins Netz kommen, müssen folglich dafür ausgelegt sein, zukünftig nicht mehr nur reines Erdgas, sondern auch Mischungen mit Wasserstoff bis hin zu reinem Wasserstoff zu transportieren.

Obwohl also aktuell noch kaum Wasserstoff ins Erdgasnetz eingespeist wird, hat Schuck schon heute erste Produkte für den Einsatz mit Wasserstoff freigegeben. Hierzu gehört die Schuck Gashauseinführung, einige Ausführungen der Schuck Kugelhähne sowie Werkstoffübergangsverbinder. Der Umfang an geprüften und freigegebenen Produkten im Schuck Programm wird laufend erweitert und als wichtige Zukunftsaufgabe wahrgenommen.

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Was ist H2ready?

H2ready ist ein Prüfzeichen für medienführende Produkte, das die Eignung für Wasserstoff bis 100% sicherstellt. Das Prüfzeichen „H2ready geprüft“ wird vom DBI verliehen, nachdem die Produkte intensiven Prüfungen in Praxis und Theorie unterzogen wurden. Der Umfang der Prüfungen wurde gemeinsam vom DBI, großen Versorgungsunternehmen und Schuck definiert. Als H2ready-Vorreiter ist Schuck sehr stolz darauf, bereits Anfang 2020 die Schuck Gashauseinführungen Typ HSP als erste Hauseinführung auf dem Markt mit dem begehrten „H2Ready geprüft“ Logo zu versehen. Schuck baut schon heute die Produkte für morgen und ermöglicht so ein zukunftssicheres Gasnetz für Erdgas und Wasserstoff.

Weitere interessante Themen werden folgen...

Vielen Dank an Herrn Barthle, Produktmanager der Schuck Group, für das aufschlussreiche Gespräch. Wir blicken alle gespannt auf die zukünftigen Entwicklungen in der Energiebranche und die begleitenden Weiterentwicklungen der Schuck Produktpalette.

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